3 Jahre hat mir meine kleine Miss Rescue bei Bergemanövern gute Dienste geleistet.
Mit diesem Boot und aufgesetztem Rechen lassen sich bequem kleinere Havaristen an Land schieben. Allerdings hat diese Methode seine Grenzen.
Powerboote über einen Meter lassen sich nur schlecht quer schieben. Und wenn die Wasseroberfläche noch wellig ist,
kommt relativ schnell eine gewisses Unbehagen auf.
Grössere Rennboote ab 1.2 m und Gewichten über 10 kg werden mit Vorteil in Längsrichtung geschoben.
Dies passiert in der Regel, mehr oder weniger gut, mit Schwimmgabeln aus Sanitärrohren welche an irgendwelche Modelle
angebracht werden. Ich habe diese Methode auch schon praktiziert, allerdings mit wenig Erfolg. Das Gespann wird zu lang
und ist schlecht lenkbar. Zudem fehlt es den verwendeten Booten meist an Kraft.
Diese Erfahrungen haben mich dazu bewogen die Miss Rescue 2.0 zu bauen.
Laut Internet gibt es im deutschsprachigen Raum mindestens 2 ähnliche Boote. Damit man mich nicht des Kopierens beschuldigt, habe ich meines grösser, schwerer, schneller und stabiler gebaut. Zudem sind Antrieb, Steuerung und sonstige Gadgets ziemlich abweichend.
Meine Anforderungen waren:
- Mindestens 1 m lang
- In der Breite variierbar für Havaristen von 20-50 cm breite
- Panzersteuerung, damit "auf dem Teller" gewendet werden kann
- möglichst Krautsicher
- möglichst stabil (GFK laminiert) überall abstellbar ohne Ständer
- mit FPV Equipment, ev. andere elektronische Spielereien
- Aufbau mit Werkstoffen ab Stange
- Hauptaugenmerk wird auf "praktisch" und nicht auf "schön" gelegt
Zudem muss das Boot schnell einsatzbereit sein. Also keine grossen Startvorbereitungen vor dem Einsatz.
Gummiboot oder ähnliches kam für mich aus Handling- und Platz-Gründen nicht in Frage.
Masse und Daten:
Länge / Breite / Gewicht / Geschwindigkeit - 1050 mm / 400-800 mm (variierbar) / 9500 g / 10 km/h
Rümpfe - Spantenkonstrukte aus Sperrholz und Beplankung aus Balsaholz; laminiert mit 3 Schichten Glas;
partielle Verstärkungen mit Nahtband; Eingebaute Wellentunnels mit Schutzkörben über den Props; Verdrängung 19.5 kg
Antriebe - 50 mm Props aussenschlagend; Silberstahlwellen; Flexwellen-Motorkupplungen; MFA Brushed Motoren (12 V 160 W, 8500 Upm);
60 A Seakingregler; 12V Bleiakkus 2x 3400 mAh; Steuerung = Panzersteuerung mittels V-Mischer
Aufbau - Alugestänge in der Breite variierbar; FPV-Kamera auf Stativ, eingebauter Akkuwächter und Wasserthermometer,
Bergerechen aus- und einklappbar.
Was vielleicht noch kommt - Windmesser, Schleppseil, drehbare FPV Cam, Angeleinrichtung
Einen Film der ersten Jungfernfahrt sieht man hier (noch ohne Aufbau):
[url=https://youtu.be/8O1eHGcjXn4]
Ich war übrigens diese Woche am See und habe den ultimativen Test gemacht. Anlässlich einer Schwimmrunde, habe ich mich ans Boot gehängt. Und wen wunderts, es hat mich glatt durchs Wasser gezogen.
Grz. madliz