Auch hier ist wieder einmal etwas gegangen ...

Was mich ja schon lange stört, ist der Preis der käuflichen CFK-Platten.
Ich hatte letzthin Kohlefasergewebe gekauft, welches mich irgendwie nicht befriedigt. Es ist sehr lose gewoben. Teilweise sieht man sogar durch. Offenbar ist das Billigware. Wie auch immer, für Versuche reichts.
Damit habe ich, nach System y.o.r.k. - zwischen Glasplatten, eine CFK-Platte selbst hergestellt.
Und für den Anfang hat's erstaunlich gut geklappt.



Sicher ist das Resultat nicht wie vom Profi, aber für die Herstellung einer wasserdicht Empfängerbox, hat's gereicht.



Um die Kabeleinführung ist das Teil doppelwandig, mit etwas grösserer Öffnung. Da kann jetzt einwandfrei mit Kitt abgedichtet werden.



Alle Komponenten sind jetzt im Boot so verteilt, dass der Gewichtsunterschied zwischen links und rechts unter 20 g liegt.
Der Schwerpunkt ist 28% vom Heckspiegel weg, kann aber durch verschieben der Akkus noch verändert werden.

Grz. madliz

Nach der Anbringung entsprechender Haltemechanismen, kann jetzt auch dieses Canopy-Teil richtig fixiert werden.







Grz. madliz

Ich habe mich jetzt einmal mit der theoretisch zu erreichenden Geschwindigkeit befasst.
Mono 2 im Wettbewerbseinsatz sind meines Wissens bei ca. 80 km/h angesiedelt (Gewicht < 2000g).

Meine Berechnung (mit Einbezug von Verlusten):



Hier zeigt sich klar meine Übermotorisierung.
Mein Zitat dazu: "Ein Modellboot ist erst dann schnell genug, wenn man Angst hat, den Hebel voll durchzuziehen!"

Grz. madliz

Bei uns heisst es:
"z'Tod 'gfiarcht, ia a gstorb'n" (zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben) ;-)

Diese Woche gab's wieder einen Test-Run, um die modifizierten Teile zu prüfen.
Gemäss Thermometer am Reti: Luft = 3°, Wasser = 10°

- Wasserkreislauf ist jetzt in Ordnung
- Empfängerbox hält dicht
- Canopy-Verschraubung befriedigt
- Kurven gehen IMHO sehr gut
- Ferner habe ich 2 kleine Finnen angebracht. Das Kippeln hat sich deutlich verringert. Erst ab ca. 55 km/h setzt es ein.
Das Boot schaukelt immer mehr auf, bis es schliesslich abhebt.



Die nächste Evolutionsstufe werden verstellbare Trim-Tabs sein. Nur leider habe ich diese, in der gewünschten Grösse und
Qualität, nirgends gefunden. Die Abänderung von Tabs für grössere Boote kam aus optischen Gründen nicht in Frage.

Dann macht man halt eine Eigenfabrikation, welche bei Bedarf einfach modifiziert werden kann ...
Die paar Teile sind recht einfach. Wenn aber alles in der von mir gewünschten Perfektion sein soll, dann gibt es etwas mehr als 5 Minuten Arbeit.

Man wird sehen, wie die Wirkung auf dem Wasser ist. Ansonsten werden aus der Maurerkelle einfach grössere Blades herausgeschnitten ...




Grz. madliz

... und jetzt ist an dem kleinen Scheisser das Vollprogramm installiert.



... und innenseitig immer mit passenden Gegenplättchen. Das Gefummel beim "Mechen" reduziert sich damit auf ein Minimum.



Grz. madliz

In der "Chlaus-Woche" gab es wieder einen Testlauf, um die Wirkung der Trim-Tabs zu testen .
Und siehe da, das Boot läuft schon einiges ruhiger. Ich konnte die Leistung bis 60% aufschrauben.
Weitere Setup-Arbeiten werden wohl am Powertrim erfolgen. Dieser steht bis jetzt immer noch waagrecht.

Gemäss Thermometer am Reti: Luft = 8°, Wasser = 10°

Zwischenzeitlich wurde auch die rechte Bootsseite durch einen Halbspant verstärkt und die Motorzuleitungen auf's nötigste gekürzt.



Die linke Bootsseite wird stabilisiert durch die Servohalterung.



Auch im vorderen Teil wird es noch eine Kombination aus Spant und Schottwand geben.
Der Rumpf ist jetzt schon recht hart, ohne x-Lagen Glasfasern und Epoxi.
Da zeigt sich meine Vorliebe für Spanten. Das gibt enorme Stabilität bei wenig Gewichtszunahme ...

Grz. madliz

... damit auch etwas Ordnung herrscht, habe ich noch 2 CFK-Kabelführungen am Heckspiegel angebracht.



... und der geplante Spant ist auch eingeklebt.



Grz. madliz

Zwecks Setup-Arbeiten dümple ich momentan auch etwas mit meiner Speedmodels herum.



Filmausschnitt

Bei 70 - 80% Gasweg resultieren ca. 55 km/h. Und es gleicht einem Ritt auf der Kanonenkugel. Öfters gibts 360° Flips um die Längsachse. Sieht spektakulär aus, aber ist eher ungemütlich. Ich schreibe das einer hohen Seitenwellenempfindlichkeit und einem zu grossen Prop zu (zuviel Drehmoment). Durch die Turnfins und TrimTab's ist das Kippeln stark zurückgegangen.
Ich denke darüber nach, diese Teile noch zu vergrössern und den Prop zu verkleinern ...

Grz. madliz

Genau: Kleinerer Prop mit mehr Steigung. Würde ich auch probieren. Zu grosse Props bringen Unruhe ins Boot.