Mal das Gegenteil eines Powerboats!

 
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Mal das Gegenteil eines Powerboats!

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Gepostet: 15.03.2011 - 00:03 Uhr  ·  #1
Was ist das Gegenteil eines Powerboats, das mit hoher Geschwindigkeit über das Wasser fliegt? Richtig: Ein Unterseeboot aus dem 2. Weltkrieg. In meinem Fall so eines:

[img]http://edit.81x.com/Authors/JDBostrom/Copy_(2)_of_0823618.jpg[/img]

Das sind eigentlich nicht U-Boote sondern Kriegsschiffe, die auch tauchen können, wenn auch nur kurz, weil die Batterien nicht lange reichen. Normalerweise fahren sie mit Dieselmotoren und folglich über dem Wasser.

Wenn schon, denn schon, habe ich mir vor sicher bald 10 Jahren gesagt und das grösste Modell gekauft, das es für U-Boote je gegeben hat. Das Model hat den Masstab 1 : 32 und ist folglich 3 Meter lang. Gewicht bei ca. 30 kg.

Ein eigentlich Bausatz ist es allerdings nicht. Das meiste muss anhand von Fotos nachgebaut werden. Modellpläne gibt's auch nicht ...

Bis ich mit den Powerbooten angefangen habe, habe ich an diesem Modell gearbeitet, seit Jahren aber nicht mehr. Jetzt habe ich es wieder runter genommen und mit Erstaunen festgestellt, dass es eigentlich schon recht weit gediehen ist. Doch seht selbst, zuerst in einer Gesamtansicht:



(Nicht ganz einfach, so ein Monster in der Werkstatt zu fotografieren!)

Hier seht Ihr die Öffnung für die vorderen Torpedos, in geschlossenem und geöffnetem Zustand:





Die Konstruktion ist, dass das mit Druckluft gesteuerte Torpedo automatisch ausgelöst wird, wenn die Klappe aufgeht.

Hier ein Blick in die Mechanik der Torpedos und der vorderen Tiefenruder:



So sehen die beiden grossen Ballasttanks aus (hinten und vorne):





Sind sie leer, muss das U-Boot auf der Wasserlinie fahren, sind sie voll, muss es im Wesentlichen, aber nicht vollständig getaucht sein. Den Rest besorgt dann ein dritter Ballasttank in der Druckkammer, der elektronisch feingesteuert wird, damit das Boot bspw. auf Periskoptiefe gefahren werden kann. Oder 1 Meter unter der Wasseroberfläche.....

Hier der Steuerturm. Noch lange nicht fertig ... noch viel Arbeit vor mir ...





Die Geschütze sind Bausätze in Zinkspritzguss.

So sieht es hinten aus:



Und so im Maschinenraum. Man sieht die gekoppelten, links und rechts natürlich getrennt ansteuerbaren Motoren (drehen auf der Stelle möglich!) und die Lenzpumpen für die grossen Ballasttanks.







Ich hab mir gedacht, ich zeig Euch mal, was sonst noch so in meiner Werkstatt geht. Grosse Fortschritte werde ich hier allerdings im Moment nicht machen. Es wartet ja noch eine Hämpu-Mystic auf ihre Vollendung (neben der CT 03 und dem DPI-Tunnel mit CMB, der noch gespritzt und beklebt sein will ....)
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Re: Mal das Gegenteil eines Powerboats!

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Gepostet: 15.03.2011 - 06:32 Uhr  ·  #2
Sehr schön.
Vielleicht erleben wir die erstfahrt ja noch!!
Gruss
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Re: Mal das Gegenteil eines Powerboats!

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Gepostet: 15.03.2011 - 07:12 Uhr  ·  #3
Und ich dachte ich bin mit dem über 2,5m langen Schlachtschiff Bismarck der einzige Spinner.... :jaja:
Ich hoffe sehr Du nimmst das U-Boot mal mit ! Ich möchte das gerne mal live begutachten. 🆙

Was für ein U-Boot Typ ist es eigentlich ?
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Re: Mal das Gegenteil eines Powerboats!

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Gepostet: 15.03.2011 - 07:42 Uhr  ·  #4
Raoul,

Sehr schöner Bericht !
Die Details bzgl der Topedos gefallen mir sehr gut !
Sind die Torpedos an einer dünnen Schnur befestigt wenn man sie abschießt ?


Markus,

Mußt aufpassen wenn ihr mal zusammen fahren solltet, nicht das deine Bismark versenkt wird :blink2: 😉
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Re: Mal das Gegenteil eines Powerboats!

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Gepostet: 15.03.2011 - 07:44 Uhr  ·  #5
Markus, bei Wikipedia ist das Folgende nachzulesen

Die Balao-Klasse war eine Klasse von Diesel-U-Booten der United States Navy aus dem Zweiten Weltkrieg. Mit 122 gebauten Booten zwischen 1942 und 1945 war sie die größte Klasse von U-Booten der US-Marine aller Zeiten.

Die Boote der Balao-Klasse wurden aus der Gato-Klasse weiterentwickelt, wobei besonders Wert auf eine größere Tauchtiefe gelegt wurde. 1942 erging der Bauauftrag für die ersten der ursprünglich geplanten 256 U-Boote, Bauwerften waren Portsmouth Navy Yard, Manitowoc, Electric Boat, Mare Island Navy Yard und Cramp Shipbuilding. Es wurden bis Kriegsende 122 U-Boote fertiggestellt, die Bestellungen für zehn weitere wurden gestrichen. Die übrigen georderten Boote wurden der Tench-Klasse zugeteilt, die als Weiterentwicklung der Balao-Klasse ab 1943 gebaut wurden.

Das Typschiff der Klasse, die Balao, wurde im Juni 1942 auf Kiel gelegt, lief im Oktober des Jahres vom Stapel und wurde am 4. Februar 1943 als erstes Boot der Klasse in Dienst gestellt. Das letzte Boot der Klasse war die Tiru, deren Bau zu Kriegsende eingestellt wurde. Das unfertige Boot wurde dann im Greater Underwater Propulsion Power Program (GUPPY) umgebaut und in einer moderneren Konfiguration 1948 in Dienst gestellt. 51 weitere Boote der Klasse wurden nach dem Krieg ebenfalls im GUPPY-Programm modernisiert. Zum Teil wurden die U-Boote zu Lenkflugkörperträgern umgerüstet.

Die U-Boote der Balao-Klasse wurden zu Kriegsende zum größten Teil stillgelegt, teilweise aber Ende der 1940er Jahre wieder reaktiviert, um dann bis in die 1960er Jahre im Einsatz zu bleiben. Die modernisierten Boote blieben zum Teil bis in die 1970er Jahre in Dienst. Etliche Boote wurden an die Marinen befreundeter Nationen abgegeben.

Der Rumpf der Balaos war 95 Meter lang, die Länge in der Wasserlinie betrug 93,6 Meter. Bei einer Breite von 8,3 Metern und einem Tiefgang von 4,6 Metern verdrängten die Boote aufgetaucht 1526 Standard-Tonnen, getaucht betrug die Verdrängung 2424 ts. Der Druckkörper wurde aus hochfestem Stahl mit einer Dicke von 2,2 Zentimetern gefertigt und war damit etwa einen halben Zentimeter stärker als der Druckkörper der Vorgängerklasse. Die maximale Tauchtiefe betrug 400 ft (ca. 120 m).

Der Antrieb erfolgte über zwei Propellerwellen. Vier Dieselmotoren, entweder 16-Zylinder-Maschinen von General Motors oder 10-Zylinder-Motoren von Fairbanks-Morse, die an Generatoren gekuppelt waren, lieferten eine Leistung von je 1350 PS, womit bei Überwasserfahrt eine Geschwindigkeit von 20,25 Knoten (37,5 km/h) erreicht wurde. Die Bunker fassten insgesamt 440 Kubikmeter Dieselkraftstoff, womit eine maximale Reichweite von 11.000 Seemeilen und eine maximale Einsatzdauer von 75 Tagen möglich war.

Unter Wasser erfolgte der Antrieb durch vier Elektromotoren von General Electric mit insgesamt 2740 PS. Die Energie wurde aus zwei 126-zelligen Akkumulatoren von Exide bezogen, die bis zu 48 Stunden lang Energie liefern konnten. Die Höchstgeschwindigkeit unter Wasser betrug 8,75 Knoten.

Die Hauptbewaffnung der U-Boote waren zehn 533-mm-Torpedorohre, von denen sechs im Bug und vier im Heck untergebracht waren. 24 Torpedos fanden an Bord Platz. Vor dem Turm befand sich ursprünglich ein 4-Zoll-Geschütz, dieses wurde später durch ein stärkeres 5-Zoll-Geschütz ersetzt. Für die Flugabwehr befanden sich 20-mm-Maschinenkanonen und 40-mm-Geschütze an Bord, zusätzlich konnten bis zu sechs leichte und schwere Maschinengewehre montiert werden.

Zur Ortung feindlicher Schiffe verfügten die U-Boote der Klasse über ein JK/QC- und ein QB-Sonar unter dem Bug, an Deck waren JP-Hydrophone installiert. Am ausfahrbaren Elektronikmast war ein SD-Radar mit 20 Seemeilen Aufklärungsreichweite zur Ortung feindlicher Flugzeuge angebracht, zusätzlich verfügten die Balaos über ein SJ-Oberflächensuchradar mit etwa 12 Seemeilen Reichweite. Im getauchten Zustand konnte über das am Periskop angebrachte ST-Radar mit 8 Seemeilen Reichweite ebenfalls eine Ortung feindlicher Schiffe erfolgen.
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Re: Mal das Gegenteil eines Powerboats!

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Gepostet: 15.03.2011 - 07:46 Uhr  ·  #6
Marco: Nein kein Faden. Die Torpedos gehen wohl nicht besonders weit, vielleicht 3 - 4 Meter, und sie schwimmen, da aus Kunststoff. Und wenn sie nicht schwimmen, macht das gar nichts, denn mit dem Schiff gehe ich ohnehin kaum auf den See oder den Fluss. Schwimmbäder sind da angesagt.
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Re: Mal das Gegenteil eines Powerboats!

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Gepostet: 15.03.2011 - 08:22 Uhr  ·  #7
wau schöni arbet
nögschti Fahrtermin wäri Schaufahra Badi Sur 23/24 Aprill :oops:
Oder nu ustella...

Link zum Verein http://www.askweb.ch/
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Gepostet: 15.03.2011 - 11:18 Uhr  ·  #8
hi raoul

schönes projekt. u boote interessieren mich auch. schon wegen der technik. und genau eins der gato klasse habe ich mal gebaut. die war von
engel. die war aber kleiner. glaube 2.1meter. dass war schon lustig.
die fahrerei auf sehrohrtiefe war aber ziemlich mühsam. aber heute
gibts ja lageregler die dass boot vertikal sauber halten. so einen würde ich
dir auch empfehlen. bei mir waren die torpedos scharf. heisst die hatten
aufschlag zünder und bei feindberührung hats dann richtig geknallt.
kann dir ja mal erklären wie man die macht. ist relativ einfach.

gruss haempu
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Re: hpr

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Gepostet: 15.03.2011 - 13:53 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von Haempu
bei mir waren die torpedos scharf. heisst die hatten
aufschlag zünder und bei feindberührung hats dann richtig geknallt.
kann dir ja mal erklären wie man die macht. ist relativ einfach.


das würde ich auch gerne Wissen ! 😁

ne ne Marco, ich werde eine "Begegnung" sicher vermeiden... 😉

In Philadeldelphia war ich auf und in der USS Becuna (SS-319) Baujahr 1944
und letztes Jahr war ich in Speyer und habe mir das U-9 angeschaut http://speyer.technik-museum.de/u-boot-u9
Ich finde die Materie U-Boot im Original und Modell sehr Interessant !

Aber innwendig ist das wirklich verdammt Eng und sehr sehr spartanisch eingerictet. Und überal sind Leitungen, Knöpfe, Schalter, Hebel, Drehräder etc. etc. Das dort noch einer den Überblick hat.... 📖
(Aufs thumbnail klicken)







Also raoul, halte Dich rann mit deinem schönen Projekt. Wir sind gespannt ! 🆙
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Re: Mal das Gegenteil eines Powerboats!

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Gepostet: 16.03.2011 - 12:11 Uhr  ·  #10
Hämpu, ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich die Torpedos überhaupt in Betriebnehmen werde. Die werden mit hohem Druck (Flüssiggas) betrieben und ich möchte es nicht erleben, wie der Drucktank in die Luft fliegt. Also warte ich mal ab.

Markus, ich habe schon U-Boote in Holland besichtigt und in den USA (eines, wie ich es baue). Du hast schon recht: Wenn man da nicht mal drin gewesen ist, weiss man nicht, wie eng ein solcher schwimmender Sarg sein kann!

Es kommt denn auch nicht von ungefähr, dass die Mannschaften der U-Boote zu den grossen Helden des 2. Weltkriegs gezählt haben.
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