Neues Motörchen

 
Mynameisandre
 
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Gepostet: 11.03.2012 - 22:41 Uhr  ·  #1
Da im Moment mein Kumpel Marc meinen Heckauslass-Rigger (T-Rex aus Schweden) zum Lackieren hat, habe ich etwas Zeit gefunden, an meinem anderen Rigger-Projekt weiterzumachen. Dies ist ein Warpath-Rigger von meinem guten Freund Marc Levac aus Kanada.
Hier soll ein nach meinen Vorstellungen frisierter Zeni zum Einsatz kommen. Gestern habe ich die Maschine endgültig zusammengeschraubt.

Nachdem ich letztes Jahr in den USA bei den GasNats eingie sehr gute Gespräche mit Carlo von CC hatte (er erzählte wirklich alles Tricks und Kniffe...) habe ich mit den Arbeiten an den Überströmern begonnen. Also vergrößern, die Transferbrücke bearbeiten, Augenbrauen reinfräsen...







Und nach einem Beitrag auf JRCBD.com über das Ausschleifen der kleinen Gußkante im Brennraum habe ich mir auch aus einem alten Kolben erstmal ein passendes Werkzeug gemacht und ebenfalls den Brennraum ausgeschliffen.



Der Auslass hat ein Timing von 183° bekommen. Das Fenster ist nur moderat geweitet, die Oberseite hat einen schönen Bogen bekommen.





Der Einlass ist deutlich stärker geweitet, aber nicht übertrieben. Das Kolbenhemd ist so gekürzt, dass ich auf eine Einlasszeit von 153° komme.



Natürlich ist der Kolben gewichtsoptimert und im oberen Bereich leicht im Durchmesser reduziert.

Vergaser ist selbstverständlich einer meiner modifizierten WT257AA mit 13,7mm Durchlass und einer Edelstahl-Welle. Isolator ist von CC-Racing und sauber an den Zylinder angepasst.



Das Gehäuse ist vom Basti aus dem Harz gefräst. Die Übergänge in die Überströmer sind angepasst.
Kurbelwelle ist eine 1mm Stroker von RCMK, der Zylinder ist so abgedreht, dass ich bei Verwendung einer 1mm Kupferdichtung einen Squish von 0,4mm habe.



Und so sieht das Baby fertig aus. Jetzt muss ich nur noch den Rigger fertigstellen...

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Re: Neues Motörchen

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Gepostet: 11.03.2012 - 23:07 Uhr  ·  #2
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Re: Neues Motörchen

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Gepostet: 11.03.2012 - 23:14 Uhr  ·  #3
Hi Andre,

Wow, saubere und sehr interessante Arbeit ! 🆙

Könntest du bitte etwas näheres über das Kolben-Spezialwerkzeug erzählen mit dem du den Zylinder bearbeitest hast ?

Soll der 1mm mehr Stroke das Drehmoment erhöhen ?
Rein theoretisch müßte es ja dann ein Langhuber sein, oder liege ich da komplett falsch ?

Ich bin mir sicher, dein Rigger wird mit diesem Motor rennen wie´s Borstenvieh 😁

Grüße
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Re: Neues Motörchen

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Gepostet: 12.03.2012 - 06:46 Uhr  ·  #4
Sehr interessant ! Um was für ein Werkzeug handelt es sich bei Deinem umgebauten Kolben ?


Bei den heutigen Hochleistungs- und E-Motoren sind solche spannende Themen immer weniger anzutreffen. Als ich vor vielen Jahren mit diesem Hobby angefangen habe, war es eigentlich normal an den Motoren Hand anzulegen um sie schneller zu machen.
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Re: Neues Motörchen

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Gepostet: 12.03.2012 - 13:46 Uhr  ·  #5
Martin,

das Gehäuse fräst der Sebastian Frank aus dem Harz.

Marco,

also Langhuber würde ich das nach wie vor nicht nennen. Bei der +1 Stroker-Welle von RCMK ist der Pleuel-Bolzen 0,5mm weiter nach aussen versetzt. Dadurch ergibt sich 1mm mehr Hub und eine Hubraumänderung auf 26,3ccm.
Da wir aber immer noch über 29mm Hub sprechen, der Kolben aber 34mm Durchmesser hat, würde ich hier nach wie vor von einem ausgesprochenen Kurzhuber sprechen.
Da sich auch die Pleuellänge von 50mm nicht geändert hat, ist diese Welle sogar eigentlich schlechter, da der Krängungswinkel bei 90/270° noch größer wird. Wenn wir jetzt ein 60mm Pleuel bekommen könnten, ja dann würde es richtg interessant werden... :-)

Das Tool ist eigentlich total simpel: Man nehme einen alten Kolben, entferne den Kolbenring und reinige die Oberfläche gründlich. Auch das vorsichtige Anschleifen mit Schmirgel ist ganz hilfreich. Dann schneidet man sich ein rundes Stück Schmirgelpapier (idealerweise selbstklebend) im passenden Durchmesser aus, schneidet da noch ein Tortenstück heraus, so dass das Stück wie ein Pacman aussieht. Das klebt man jetzt oben auf den Kolben auf. Durch das fehlende "Tortenstück" lässt sich das ganz gut an die Wölbung anpassen. Mit einem Stück Holz als Griff, was nach Möglichkeit die gleiche Stärke hat wie das Innenmaß zwischen den Lagersitzen kann man jetzt das Werkzeug in den Zylinder schieben und vorsichtig mit Drehbewegungen den Brennraum passend schleifen. Immer wieder kontrollieren und Aufpassen, dass man keinen Schleifstaub auf die Seiten bekommt. Ist ein langsamer Prozeß...

Markus,
die heutigen Hochleistungsmotoren kochen auch alle nur mit Wasser... Wenn es nicht eine reine Zweckkonstruktionen sind (Drehschieber). Aber alles, was kolbengesteuert ist...
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Re: Neues Motörchen

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Gepostet: 12.03.2012 - 16:14 Uhr  ·  #6
Es geht einfach nichts über Verbrenner, v.a. wenn man - wie Andre - weiss, wovon man spricht!

Super Fotos, sehr instruktiv!
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Re: Neues Motörchen

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Gepostet: 14.03.2012 - 12:54 Uhr  ·  #7
Sehr schön Andre.

Ich bin mir sicher das der geht wie......!
Viel Spass damit.

Gruss
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