Vergasereinstellen leichtgemacht, ein kleiner Grundkurs.
Grundsätzliches:
- immer nur in 1/8 Schritten an den Nadeln spielen, das ist nix für Grobmotoriker......
- Nadel im Uhrzeigersinn drehen macht die Düse magerer, entgegen der Uhr dann eben fetter.
- Oder auch: reindrehen ist mit der Uhr, rausdrehen ist gegen die Uhr
Folgendes gilt für 260er Motoren mit Standardversagern.
Grundeinstellung ZENOAH 260 PUM mit WALBRO Versager Typ 644: L = H = 1,5 Umdrehungen offen
Grundeinstellung ChungYang mit WALBRO Versager Typ 771 lt. MarcW: L = H = 1,25 Umdrehungen offen
Grundeinstellung RCMK S254Evo mit WALBRO Versager Typ 929: L = 2,25 und H = 1,25
Starten geht leicht so - wenn nicht grundsätzlich was faul ist:
Auf den Vergaserbalg (sofern vorhanden wie z.B. beim 644er) ein paarmal draufdrücken, bis sichtbar Sprit umgewälzt wird. Dann den Daumen auf die Vergaseröffnung (abdichten). Jetzt am Starter 3mal langsam ziehen. Bei Vergasern ohne Balg muss man sicher mehr als 3mal ziehen, hängt von der Länge der Spritleitung ab. Der Daumen muss feucht oder gar nass sein, somit ist jetzt Sprit-Luftgemisch im Brennraum.
Zusatz neu: Bei mir - ich verwende bei meinen Motoren die Serienansaugtrichter - kommt immer etwas Sprit aus dem Trichter raus gelaufen. Speziell bei den Mehrzylindern, da muss (!!!) man dafür sorgen, dass sicher Sprit im Brennraum ist. Wenn nämlich ein Zylinder trocken läuft könnte der ruckizucki fressen.
Weiter:
Vergaser jetzt auf ca. Viertelgas stellen und anreissen. Alle meine Motoren kommen so beim 2.Versuch. Wenn das nicht zum Erfolg führt, die Kerze raus und mal kontrollieren: ist diese richtig nass, dann ist er abgesoffen. Kerze wieder rein und bei komplett geöffneter Drosselklappe (Vollgas) starten, nicht am Gashebel spielen / pumpen. Das Starten kann sicher 20 bis 40 mal nötig sein, aber er kommt! Kommt er nach 50 Versuchen (dran denken: Drosselklappe muss immer voll offen stehen) immer noch nicht: dann ist was anderes faul (und diese Spielwiese ist gross....).
Gehen wir mal davon aus, dass die Maschine jetzt brummt, dann:
an Land erstmal 5 Sek tuckern lassen, dann Motor langsam hochdrehen (Vollgas). Dann mit der H-Nadel spielen (immer in 1/8 Umdrehungen) bis er maximale Drehzahl erreicht hat, das geht recht fix. Man muss meistens etwas die H-Nadel zudrehen.
Wenn er sofort hochdreht bevor die Drosselklappe auf Vollgas steht und ausgeht, oder er dreht immer höher bis er ausgeht, dann ist er zu mager: also H-Nadel wieder raus. Hört er sich irgendwie gebremst an, dann ist er zu fett, also H-Nadel reindrehen. Wenn jetzt die richtige Stellung gefunden: H-Nadel wieder eine Achtel Umdrehung (0,125) raus (etwas fetter), denn er muss ja im Wasser arbeiten.
Später im Wasser: geht er beim Anfahren aus, dann ist er immer noch zu mager oder die props sind zu gross, oder ihm ist zu warm: erstmal die H-Nadel nochmal etwas mehr auf fett. Und Stellung notieren!!!!! Am besten im Schiff.
Zurück zum Trockentest:
Motor abkühlen lassen, extrem heiss sollte er nicht werden.
Nach Abkühlphase wieder starten und 5 Sek. laufen lassen im Standgas, dann langsam auf Vollgas.
Dann wieder zurück und dann schlagartig Vollgas. Geht das wieder leicht gebremst oder verschluckt er sich:
L-Nadel in 1/8 Schritten reindrehen und zwar solange bis er sauber Gas annimmt d.h. schlagartig auf Vollgas springt. Will er im Leerlauf immer ausgehen: L-Nadel fetter stellen.
Haut die Drehzahl bei fast geschlossener Drosselklappe ab (geht also nach oben), dann auch etwas fetter machen.
Wenn jetzt eine gute Einstellung gefunden wurde: L-Nadel 1/16....1/8 Umdrehung raus (etwas fetter). Diese Stellung auch notieren.
Jetzt muss die Fuhre laufen, wenn nicht: Fehlersuche..........